Fakten über: Schmaltz
Schmaltz, geschmolzenes Hühner- oder Gänsefett, ist seit Jahrhunderten ein Grundpfeiler der aschkenasischen jüdischen Küche. Diese vielseitige Zutat findet in zahlreichen Gerichten Verwendung, sei es in Hühnersuppe, Latkes, Matzebällchen oder Brathähnchen. Ob als Kochfett, Aufstrich oder Geschmacksverstärker genutzt, Schmaltz wird seit langem für seinen intensiven Geschmack geschätzt.
Die Bedeutung von Geflügel in der aschkenasischen Küche lässt sich bis auf historische Beschränkungen des Landbesitzes zurückführen, die Geflügel zu einer leichter zugänglichen Proteinquelle machten. Schmaltz entstand als praktische Alternative zu Olivenöl, insbesondere in Regionen, wo Olivenöl knapp war.
Osteuropäische jüdische Gemeinschaften verließen sich traditionell auf Schmaltz, und seine Beliebtheit wurde in den Vereinigten Staaten weitergeführt, als aschkenasische Juden einwanderten. Im Laufe der Zeit nahm seine Verwendung jedoch aufgrund von Gesundheitsbedenken, Bequemlichkeitsfaktoren und der Verfügbarkeit alternativer Kochfette ab. In jüngerer Zeit hat Schmaltz jedoch ein Revival erlebt. Promi-Köche haben es wiederentdeckt und in moderne und sogar nicht-traditionelle Rezepte integriert.
Das Wort „Schmaltz“ stammt aus dem Jiddischen und bezieht sich speziell auf geschmolzenes Geflügelfett. Der Herstellungsprozess von Schmaltz umfasst das Schmelzen von Hühner- oder Gänsefett, Filtern und anschließendes Klären. Dies ergibt ein reichhaltiges, geschmackvolles Fett, das sich perfekt für herzhafte Gerichte wie Eintöpfe und Braten sowie traditionelle jüdische Suppen und Brotaufstriche eignet. Für diejenigen, die eine vegetarische Option suchen, gibt es inzwischen auch auf Kokosöl oder Pflanzenfett basierende Alternativen.
Interessanterweise hat „Schmaltz“ im amerikanischen Englisch auch zusätzliche Bedeutungen angenommen und wird häufig verwendet, um übermäßig sentimentale Musik oder Kunst zu beschreiben. Darüber hinaus ist es ein seltener Nachname unter Menschen deutscher und österreichischer Abstammung und verweist manchmal auf einen Vorfahren, der in der Herstellung von Kerzen oder Seife tätig war.