Fakten über: Pasyryk
Die Pazyryk-Gräber sind ein beeindruckender archäologischer Fund aus der skythischen Eisenzeit, gelegen im Pazyryk-Tal und auf dem Ukok-Plateau in den Altai-Bergen Sibiriens. Diese Gräber, die auf das 4. bis 3. Jahrhundert v. Chr. datiert werden, zeichnen sich durch ihre Skythen-Kurgane aus – große Grabhügel mit hölzernen Kammern unter Steinhaufen. Dieses Gebiet ist der Hauptfundort der Pazyryk-Kultur und Teil des UNESCO-Welterbes "Goldene Berge des Altai".
Die Pazyryk-Leute waren berittene Nomaden, die regen Handel mit Persien, Indien und China betrieben und dabei erheblichen Reichtum erwarben. Dank des Eises, das durch eindringendes und im Permafrost gefrierendes Wasser entstand, haben die Gräber einen wahren Schatz an Artefakten konserviert. Zu den Fundstücken gehören Filzbehänge, chinesische Seide, der älteste bekannte Knüpfteppich, kunstvolles Pferdegeschirr, Holzmöbel und diverse Haushaltsgegenstände.
Zu den herausragenden Funden zählen ein tätowierter Pazyryk-Häuptling, die Eismumie einer Frau, die mit sechs Pferden begraben wurde, sowie der Pazyryk-Teppich, der älteste erhaltene Knüpfteppich der Welt. Diese Entdeckungen verdeutlichen die weitreichenden Verbindungen der Pazyryk-Kultur zu den Skythen und deren umfassende Handelsnetzwerke, die bis nach Zentralasien, China und den Nahen Osten reichten. Es wird weiterhin erforscht, ob die heutigen Bewohner der Altai-Region durch Archäogenetik als Nachfahren der Pazyryk-Leute identifiziert werden können.
Ausgrabungen haben zudem gut erhaltene Mumien, Mumifizierungstechniken und Hinweise auf Opferzeremonien zutage gefördert. Neue Entdeckungen werfen weiterhin Licht auf die Bräuche und Verbindungen der Pazyryk-Kultur und bieten wertvolle Einblicke in die antiken nomadischen Gesellschaften der Altai-Berge.