Fakten über: Raclette
Raclette ist ein köstlicher halbfester Käse aus Alpenkuhmilch, der sich perfekt zum Schmelzen oder zum Genuss in Scheiben eignet. Zugleich bezeichnet Raclette ein traditionelles Schweizer Gericht, bei dem der Käse erhitzt wird, bis er schmilzt, um anschließend abgeschabt und serviert zu werden. Diese verlockende Tradition, die bis ins Mittelalter zurückreicht, wurde erstmals in Schweizer Klostertexten aus dem Jahr 1291 erwähnt. Ihren Ursprung hat sie bei Alpenbauern, die ihn in den deutschsprachigen Teilen der Schweiz „Bratchäs“ nannten. Damals machten Kuhhirten den Käse am Lagerfeuer geschmeidig und schabten ihn auf Brot.
In der Schweiz wird Raclette typischerweise mit Kartoffeln, Cornichons (kleinen Essiggurken), eingelegten Zwiebeln, warmen Getränken oder einem Glas Fendant-Wein serviert. In Frankreich wird er häufig mit Weißwein kombiniert. Die Schweizer bereiten Raclette meist zu, indem sie den Käse kontinuierlich in einem Ofen schmelzen und abschaben, während die Franzosen oft einen Raclette-Ofen direkt auf den Tisch stellen, damit die Gäste den geschmolzenen Käse selbst abschaben können.
Traditionell wird Raclette vor einem Feuer erhitzt, und der geschmolzene Käse wird auf Teller geschabt und mit Kartoffeln, Cornichons, eingelegten Zwiebeln und Trockenfleisch serviert. Heutzutage verwenden viele Menschen einen elektrischen Tischgrill mit kleinen Pfännchen, um einzelne Scheiben Raclette-Käse zu schmelzen – eine Methode, die seit den 1950er Jahren populär ist. Raclette-Käse ist durch eine geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) geschützt und wird in verschiedenen Regionen der Welt produziert.
Es gibt verschiedene Versionen von Raclette, wie zum Beispiel die „vercouline“, bei der Bleu du Vercors-Sassenage-Käse verwendet wird, sowie andere Variationen, die g.U.-Käse wie Bleu de Gex und Morbier einbeziehen. Raclette wird in mehreren Ländern hergestellt, darunter die Schweiz, Frankreich, Luxemburg, Österreich, Deutschland, Finnland, Australien, Kanada und die Vereinigten Staaten.