Fakten über: Tessinerbrot
„Pane Ticinese“, auch bekannt als das „Brot aus dem Tessin“, ist ein populäres Weißbrot aus dem Schweizer Kanton Tessin. Unter verschiedenen lokalen Bezeichnungen wie „pane riga“, „reale“ oder „lireta“ bekannt, besticht es durch seine charakteristische Form und seine weiche Textur. Die kleinen Laibe oder Brötchen sind so gestaltet, dass sie dank des im Teig enthaltenen Öls mühelos mit der Hand auseinandergebrochen werden können.
Historisch gesehen war Weißbrot, einschließlich des „Pane Ticinese“, bis Anfang des 20. Jahrhunderts ein Luxus im Tessin. Die Bevölkerung konsumierte in der Regel Brot aus Roggen- oder Kastanienmehl. Die markante Form des „Pane Ticinese“, mit seinen kleinen, verbundenen Laiben für den individuellen Verzehr, wurde ursprünglich aus Italien ins Tessin eingeführt. In den 1950er Jahren trug der Schweizerische Bäckerverband maßgeblich dazu bei, dieses Brot in der ganzen Schweiz bekannt zu machen.
Zur Herstellung des „Pane Ticinese“ bereitet man zunächst einen Teig aus Wasser, Weißmehl, 'Biga' (einer Mischung aus Mehl, Hefe und Wasser), Salz und Öl vor. Der Teig wird in kleine ovale Laibe, sogenannte „michette“, geformt. Nach dem Aufgehen werden die Laibe mit Ei bestrichen und gebacken, bis sie eine attraktive goldbraune Farbe annehmen. Dieses Brot ist ein Grundnahrungsmittel in Schweizer Haushalten und in Bäckereien sowie Supermärkten weit verbreitet, oft als zusammenhängender Laib bestehend aus mehreren Teilen verkauft. Im Tessin dient altbackenes Brot häufig zur Zubereitung der „torta leventinese“, eines schmackhaften Brotpuddings.