Fakten über: Nafea faa ipoipo
„Wann wirst du heiraten?“ ist ein beeindruckendes Ölgemälde des französischen Post-Impressionisten Paul Gauguin, das im Jahr 1892 entstanden ist. Dieses Meisterwerk war fast fünfzig Jahre lang als Leihgabe im Kunstmuseum Basel zu sehen, bevor es im Februar 2015 von Scheicha Al-Mayassa bint Hamad Al-Thani für rund 210 Millionen Dollar erworben wurde. Damit zählt es zu den teuersten je verkauften Kunstwerken. Bis Juni 2015 war es in der Fondation Beyeler in Riehen ausgestellt.
Gauguins Reise nach Tahiti im Jahr 1891 diente als Inspiration für dieses Gemälde. Er suchte dort nach einem unberührten künstlerischen Paradies. Die Realität der Kolonialisierung und der kulturellen Erosion war jedoch auch in Tahiti spürbar. Dennoch stellte Gauguin oft einheimische Frauen in seiner Kunst dar, so auch die Figuren in „Wann wirst du heiraten?“. Das Gemälde zeigt eine junge Frau in traditioneller tahitianischer Kleidung mit einer weißen Tiare-Blüte hinter dem Ohr, die symbolisiert, dass sie auf der Suche nach einem Ehemann ist. Eine weitere Frau in westlicher Kleidung macht eine Geste, die als bedrohlich oder warnend interpretiert werden kann. Gauguins Einsatz lebhafter Farben und seine durchdachte Komposition, zusammen mit der Inschrift „NAFEA Faa ipoipo“ (Wann wirst du heiraten), verleihen dem Werk Tiefe und mehrere Interpretationsebenen.
Kritiker haben betont, dass Gauguins romantisierte Darstellung des tahitianischen Lebens im starken Kontrast zu den harten kolonialen Realitäten der Insel steht. Trotz seiner Hoffnungen, durch seine Gemälde Interesse und Verkäufe zu wecken, wurde Gauguin bei seiner Rückkehr nach Frankreich mit Gleichgültigkeit konfrontiert. „Wann wirst du heiraten?“ wurde 1893 ausgestellt, fand jedoch keinen Käufer zu dem hohen Preis, den er verlangte. Es wurde schließlich 1917 von Rudolf Staechelin erworben, was die komplexe Geschichte der Rezeption und des Besitzes des Werkes weiter ergänzt.
In einer interessanten Wendung wurde eine Bleistiftskizze der zentralen Figur des Gemäldes während einer Episode der Fernsehsendung „Fake or Fortune?“ im Jahr 2017 entdeckt und als authentisch bestätigt.