Fakten über: Stadttaube
Wilde Tauben, häufig als Stadttauben oder Straßentauben bekannt, sind im Grunde genommen verwilderte Haustiere. Ursprünglich stammen sie von der domestizierten Taube ab, die selbst aus der wilden Felsentaube gezüchtet wurde. Im Laufe der Zeit haben sich diese Vögel bemerkenswert gut an städtische Umgebungen angepasst und nutzen Gebäudekanten als Ersatz für die Meeresklippen, die ihre Vorfahren bevorzugten. Man findet sie in Städten und Gemeinden auf der ganzen Welt, doch oft gelten sie als Ärgernis aufgrund ihres Kots, der potenziellen Krankheitsübertragung und der Schäden, die sie an Gebäuden anrichten können.
Äußerlich ähneln wilde Tauben in Größe und Gestalt den wilden Felsentauben, zeigen allerdings eine größere Vielfalt an Farben und Mustern. Ihre Federn enthalten zwei Arten von Melanin, was zu unterschiedlichen Färbungen führt. Diese Tauben sind monogam und bleiben ein Leben lang mit ihrem Partner zusammen. Die Männchen führen Balzrituale auf, um die Weibchen zu umwerben. Sie nisten typischerweise in verlassenen Gebäuden und bevorzugen Dachräume und Vorsprünge.
Diese Vögel brüten das ganze Jahr über und können bis zu sechsmal jährlich Eier legen. Ihre Ernährung ist vielfältig und umfasst Grassamen, Beeren, Insekten und sogar weggeworfene menschliche Nahrung. Da sie oft als Schädlinge eingestuft werden und Krankheiten übertragen können, haben viele Städte Maßnahmen zur Kontrolle ihrer Population eingeführt. Zu den Strategien gehören die Verringerung ihres Nahrungsangebots, der Einsatz von Abwehrmitteln und das Platzieren von Attrappen-Eiern in Nestern, um ihre Fortpflanzung zu unterbinden.
Wilde Tauben haben natürliche Feinde wie Wanderfalken, Sperber, Krähen und Möwen. Vergiftungen als Lösung zu betrachten, führt oft zu unbeabsichtigten Konsequenzen und reduziert die Taubenpopulation nicht effektiv. Eine erfolgreiche Populationskontrolle erfordert kontinuierliche Überwachung, häufig unter Verwendung von Methoden wie geschichteten Gittern und Punktzählungen zur Schätzung der Taubenzahlen.
Abhängig vom geografischen Standort könnten Tauben durch bestimmte Gesetze geschützt oder als invasive Arten klassifiziert sein. Berühmte Orte mit großen Taubenpopulationen sind der Washington Square Park in New York City und die Piazza San Marco in Venedig. Für diejenigen, die sich tiefer mit diesem Thema befassen möchten, bieten Bücher wie "The Pigeon" von Wendell Levi und "Feral Pigeons" von Richard F. Johnston umfassende Einblicke in das Leben dieser Stadtvögel.