Fakten über: Braunwürger
Der Braunwürger ist ein faszinierender Vogel aus der Familie der Würger, der hauptsächlich in Asien vorkommt. Er ist eng verwandt mit dem Rotrückenwürger und dem Isabellwürger. Sein wissenschaftlicher Name, Lanius cristatus, hat eine interessante Hintergrundgeschichte: "Lanius" stammt vom lateinischen Wort für "Metzger", was auf die Gewohnheit hinweist, dass einige Würger ihre Beute aufspießen – daher der Beiname "Metzger-Vögel". Der Begriff "cristatus" bedeutet auf Lateinisch "gekrönt".
Diese Vögel sind leicht an ihrer markanten schwarzen "Banditenmaske" zu erkennen. Sie bevorzugen offene Buschlandschaften und sitzen oft auf dornigen Sträuchern, um nach Beute Ausschau zu halten. Es gibt mehrere Unterarten des Braunwürgers, die in den gemäßigten Regionen Asiens brüten und in tropische Gebiete migrieren. Vereinzelt treten sie auch in Europa und Nordamerika auf.
Der Braunwürger hat einen überwiegend braunen Körper, einen abgerundeten Schwanz und die charakteristische schwarze Maske, die im Winter heller werden kann. Weibchen weisen normalerweise feinere Muster auf der Unterseite und eine weniger ausgeprägte Maske als Männchen auf. Die Unterart lucionensis hat eine graue Krone, die in die braunen Oberseiten übergeht, während superciliosus eine auffällige weiße Augenbraue und eine intensivere rötliche Krone besitzt. Vögel aus Zentralasien zeigen oft überlappende Merkmale, was die Klassifizierung erschwert.
Die Nominatform brütet in Nordasien und überwintert in Südasien, Myanmar und auf der Malaiischen Halbinsel. Japanische Würger brüten in Japan und ziehen im Winter in verschiedene Teile Südasien. Der Philippinenwürger brütet in Korea und Ostchina und verbringt den Winter hauptsächlich in Taiwan und auf den Philippinen.
Braunwürger sind Zugvögel und zeigen eine starke Treue zu ihren Überwinterungsplätzen, indem sie oft Jahr für Jahr an denselben Ort zurückkehren. Sie richten ihre Winterreviere kurz nach ihrer Ankunft ein und füllen die Luft mit ihren unverwechselbaren schatternden Rufen. Frühankömmlinge, die Reviere beanspruchen, scheinen einen Vorteil zu haben. Sie treffen typischerweise im August und September in Indien ein und verlassen es im April. Während des Winters durchlaufen sie eine prämigratorische Mauser und singen weiche Lieder, die an die Rufe des Rosenstares erinnern. Sie nisten Ende Mai oder Juni und legen zwei bis sechs Eier in Nestern, die in verschiedenen Lebensräumen gebaut werden.
Die Nahrung des Braunwürgers besteht hauptsächlich aus Insekten, insbesondere Raupen, doch gelegentlich jagen sie auch kleine Vögel und Eidechsen. Ihrem Spitznamen "Metzger-Vögel" treu, spießen sie ihre Beute oft auf Dornen auf. Ihre Jagdmethode ist recht einfach: Sie sitzen auf einer Ansitzwarte, erspähen ihre Beute und stürzen sich schnell darauf, um sie zu fangen.