Fakten über: Habicht
Der Habicht ist ein faszinierender Greifvogel aus der Familie der Accipitridae, zu der auch Adler, Bussarde und Weihen gehören. Wissenschaftlich als Accipiter gentilis bekannt, wurde dieser "echte Habicht" erstmals im Jahr 1758 von Linnaeus beschrieben. Man findet diese Vögel in den gemäßigten Zonen der Nordhalbkugel, einschließlich Eurasien und Nordamerika. Während sie oft sesshaft sind, ziehen Habichte in kälteren Regionen im Winter nach Süden.
Verbreitungsgebiet:
Habichte haben ein weites Verbreitungsgebiet und kommen in Europa (außer Irland und Island), Russland, Nordwestafrika, Teilen Asiens (wie Japan und dem Himalaya) und Nordamerika vor. In den USA sind sie in den westlichen Bundesstaaten, Alaska, Kanada und gelegentlich im Osten anzutreffen. Sie leben auch rund um die Großen Seen sowie in den Bergen Neuenglands und New Yorks.
Lebensraum:
Diese Vögel bevorzugen sowohl Laub- als auch Nadelwälder mit hohen, alten Bäumen. Sie ziehen Gebiete mit dichter Kronenbedeckung und geringem Unterwuchs vor, oft in der Nähe von Lichtungen, die ideal für die Jagd sind.
Aussehen:
Habichte haben kurze, breite Flügel und lange Schwänze. Das Gefieder variiert von blaugrau bis braungrau auf der Oberseite und grau oder weiß auf der Unterseite. Junge Vögel sind braun mit streifigen Markierungen. Weibchen sind deutlich größer als Männchen. Erwachsene Habichte haben einen weißen Überaugenstreif, und die Augenfarbe verändert sich mit dem Alter und der Region.
Ruf:
Man hört sie oft während der Balz- oder Nistzeit. Männchen rufen mit einem hohen "kew-kew-kew", während Weibchen charakteristische Alarmrufe von sich geben.
Verwandtschaft:
Die Gattung Accipiter umfasst fast 50 Arten, wobei der Habicht eng mit dem Meyer’s Habicht und dem Henst's Habicht verwandt ist. Sie gehören zu einer Gruppe anderer großer Habichte.
Unterarten:
Es gibt mehrere Unterarten des Habichts, darunter:
- A. g. gentilis (Europa)
- A. g. atricapillus (Nordamerika)
- A. g. buteoides (Nordeurasien)
- A. g. albidus (Nordostsibirien)
Jede Unterart unterscheidet sich geringfügig in Größe und Färbung.
Ähnliche Arten:
Junge Habichte könnten mit anderen Mitgliedern der Gattung Accipiter verwechselt werden, sie sind jedoch größer und stämmiger. In Nordamerika können sie mit Cooper’s Hawks oder einigen Buteoninen verwechselt werden.
Verhalten:
Habichte sind normalerweise Einzelgänger oder paarweise unterwegs und sehr territorial. Je nach Nahrungsverfügbarkeit und Wetterbedingungen sind sie teilziehend unterwegs.
Ernährung:
Diese kraftvollen Jäger ernähren sich von Vögeln und Säugetieren und nutzen ihre Wendigkeit und Geschwindigkeit, um Beute zu fangen. Ihre Beute umfasst unter anderem Rabenvögel, Tauben, Hühnervögel, Eichhörnchen und Kaninchen, abhängig von der jeweiligen Region.
Fortpflanzung:
Zwischen März und April kehren Habichte zu ihren Brutgebieten zurück und bauen Nester in hohen Bäumen. Häufig nutzen sie alte Nester wieder oder bauen neue. Das Weibchen legt mehrere Eier und brütet diese aus, während das Männchen für Nahrung sorgt. Die Jungvögel verlassen das Nest etwa 50 Tage nach dem Schlüpfen.
Lebensdauer:
In freier Wildbahn können Habichte bis zu 11 Jahre alt werden, wobei der älteste bekannte wilde Vogel über 16 Jahre erreichte. In Gefangenschaft können sie bis zu 27 Jahre alt werden.
Schutzstatus:
Der Habicht hat eine gesunde globale Population, die auf über eine Million Vögel geschätzt wird. Obwohl ihre Bestände in vielen Gebieten stabil oder zunehmend sind, stehen sie dennoch vor Bedrohungen durch Lebensraumzerstörung und menschliche Verfolgung.
Bedeutung für den Menschen:
Diese Vögel sind ein Teil des kulturellen Erbes der Azoren und spielen eine bedeutende Rolle in der Falknerei. Aufgrund ihrer beeindruckenden Jagdfähigkeiten und Anpassungsfähigkeit bleiben sie in der Falknerei weiterhin beliebt.