Fakten über: Venus von Dolní Věstonice
Die Venus von Dolní Věstonice ist eine faszinierende Keramikfigur, die eine nackte Frau darstellt und auf die Zeit zwischen 29.000 und 25.000 v. Chr. datiert wird. Damit zählt sie zu den ältesten bekannten Keramikartefakten der Welt. Entdeckt wurde sie an der paläolithischen Fundstelle von Dolní Věstonice im mährischen Becken nahe Brünn in der Tschechischen Republik. Die Statuette ist bemerkenswert aufgrund ihrer übertriebenen Merkmale—große Brüste, Bauch und Hüften—die als Symbole der Fruchtbarkeit interpretiert werden. Sie ist 111 Millimeter hoch und 43 Millimeter breit und wurde aus Ton gefertigt, der bei niedriger Temperatur gebrannt wurde.
Seit 1924 laufen Ausgrabungen in Dolní Věstonice, bei denen nicht nur die Venusfigur, sondern auch Tierfiguren und verbrannte Tonkugeln gefunden wurden. Die Venus wurde 1925 in einer Ascheschicht und in zwei Teile zerbrochen entdeckt. Ursprünglich im Mährischen Museum in Brünn ausgestellt, wird sie nun sorgfältig geschützt und nur gelegentlich gezeigt. Darüber hinaus war sie in verschiedenen Museen ausgestellt, darunter im Nationalmuseum in Prag.
Besonders interessant ist die Entdeckung eines Fingerabdrucks auf der Figur, der vermutlich von einem Kind im Alter von 7 bis 15 Jahren stammt. Dies deutet darauf hin, dass Kinder möglicherweise an der Herstellung solcher Artefakte beteiligt waren. Obwohl die Identität des Kindes ein Rätsel bleibt, verleiht dieses Detail dem antiken Artefakt eine menschliche Note.
Wissenschaftler studieren weiterhin die Venus von Dolní Věstonice und gewinnen wertvolle Einblicke in die Kunst und Kultur des alten Mitteleuropas.