Fakten über: Bsisa
Bsisa ist ein traditionelles nordafrikanisches Lebensmittel, das aus geröstetem Gerstenmehl hergestellt wird und seine Ursprünge bis in die Römerzeit zurückverfolgen kann. Diese nahrhafte Mischung besteht aus geröstetem Getreide, das mit Bockshornklee, Anis, Kreuzkümmel und Zucker gemahlen wird, und erfreut sich besonderer Beliebtheit in Tunesien und Libyen. Aufgrund ihres hohen Nährwerts und ihrer Transportfähigkeit war Bsisa häufig ein ständiger Begleiter von Reisenden und Nomaden.
Bsisa kann auf verschiedene Arten genossen werden. Man kann es in Milch oder Wasser auflösen, um ein Getränk namens Rowina zuzubereiten, oder es mit Olivenöl mischen, um eine Paste zu formen, die hervorragend mit Datteln oder Feigen schmeckt. Es gibt auch eine ähnliche Mischung namens Howira, die zwar dunkler in der Farbe ist, aber aus vergleichbaren Zutaten besteht.
In den jüdischen Traditionen Tunesiens und Libyens spielt Bsisa eine besondere Rolle am ersten Tag des hebräischen Monats Nisan. Zu dieser Zeit wird sie als "Bsisat el-marquma" oder einfach Bsisa bezeichnet. Diese Speise symbolisiert den Mörtel, der zum Bau des Mishkan (Tabernakel) verwendet wurde. Ein besonderes Ritual beinhaltet das Einlegen eines goldenen Rings in die Bsisa, der das im Mishkan verwendete Gold repräsentiert. Der Haushaltsvorstand segnet die Bsisa auf Arabisch, während er sie mit Öl und unter Verwendung des Hausschlüssels vermischt. Dies symbolisiert das im Mishkan verwendete Öl und das "Öffnen" des neuen Jahres. Anschließend sprechen die Familienmitglieder Segenssprüche, bevor sie die Bsisa verzehren.