Fakten über: Berberhirsch
Der Berberhirsch, auch bekannt als Atlas-Hirsch, ist eine besondere Unterart des Rothirsches, die in Nordafrika heimisch ist. Es ist die einzige Hirschart, die in Afrika vorkommt, abgesehen vom inzwischen ausgestorbenen Megaceroides algericus. Im Vergleich zum typischen Rothirsch ist der Berberhirsch kleiner und hat einen dunkelbraunen Körper mit markanten weißen Flecken an den Flanken und am Rücken. Ein auffälliges Merkmal ist das Fehlen einer Geweihsprosse, die als Bezastange bezeichnet wird.
Dieser Hirsch bevorzugt dichte, feuchte Wälder und ist in Algerien, Tunesien und Marokko zu finden. Obwohl er in Marokko einst bis zur Ausrottung gejagt wurde, konnten Wiedereinführungsbemühungen in den 1990er Jahren mithilfe tunesianischer Exemplare erfolgreich umgesetzt werden. Heute existiert eine Population von Berberhirschen im Tazekka-Nationalpark im Mittleren Atlasgebirge.
Jüngste genetische Forschungen zeigen, dass der nordafrikanische Rothirsch den sardischen und korsischen Populationen, bekannt als Korsischer Rothirsch, genetisch ähnlich ist. Dies deutet darauf hin, dass Menschen in der Vergangenheit Rothirsche aus Nordafrika auf diese Mittelmeerinseln eingeführt haben. Einige Experten empfehlen nun, den Berberhirsch und den Korsischen Rothirsch unter dem Artnamen Cervus corsicanus zusammenzufassen.
Früher hatte der Berberhirsch natürliche Feinde wie den Berberlöwen, den Atlasbären und den Berberleoparden. Leider sind viele dieser Raubtiere heute entweder ausgestorben oder stark vom Aussterben bedroht.