Fakten über: Gezer-Kalender
Der Gezer-Kalender ist ein bemerkenswertes Artefakt: eine kleine Kalksteintafel, die 1908 von dem irischen Archäologen R. A. Stewart Macalister in der antiken kanaanitischen Stadt Gezer, nahe Jerusalem, entdeckt wurde. Obwohl das Artefakt auf das 10. Jahrhundert v. Chr. datiert wird, bleibt sein genaues Alter unsicher, da die Ausgrabung keinen eindeutigen archäologischen Kontext aufwies. Gelehrte debattieren noch heute darüber, ob die Sprache des Kalenders Phönizisch oder Hebräisch ist und ob die verwendete Schrift phönizisch oder paläo-hebräisch ist.
Die Inschrift teilt das Jahr in monatliche oder zweimonatliche Abschnitte ein und ordnet jeder Periode spezifische landwirtschaftliche Tätigkeiten wie Ernte, Pflanzung oder Pflege der Feldfrüchte zu. Wenn der Text transliteriert und übersetzt wird, bietet er einen detaillierten Plan dieser saisonalen Aktivitäten. Wissenschaftler haben verschiedene Theorien über den Zweck des Kalenders entwickelt. Einige vermuten, dass es sich um eine Gedächtnisstütze, ein Volks- oder Kinderlied oder sogar um ein Instrument zur Steuererhebung von Landwirten handeln könnte.
Interessanterweise könnte der Verfasser des Kalenders "Abijah" gehießen haben, ein Name, der in der Bibel erwähnt wird und von mehreren Persönlichkeiten, darunter ein König von Juda, getragen wurde. Heute befindet sich der originale Gezer-Kalender im Museum des Alten Orients in der Türkei, zusammen mit anderen archäologischen Schätzen aus der Region. Wenn Sie in Jerusalem sind, können Sie eine Nachbildung des Gezer-Kalenders im Israel-Museum besichtigen.