Fakten über: St Luke
Frans Hals, ein renommierter Maler des niederländischen Goldenen Zeitalters, schuf das Gemälde „St. Lukas“ im Jahr 1625. Heute kann man dieses Meisterwerk im Odessa Museum of Western and Eastern Art bewundern. Das Gemälde zeigt den Evangelisten Lukas, der an einem Schreibtisch sitzt und vertieft liest, während ein Ochse an seiner Seite steht.
Lange Zeit galt das Gemälde als verschollen, nachdem es zuletzt im 18. Jahrhundert dokumentiert wurde. Erst in den 1950er Jahren wurde das Werk wiederentdeckt, dank der Kunsthistorikerin Irina Linnik. Während sie das Lager des Museums durchsuchte, entdeckte Linnik zwei Porträts, sogenannte Tronien, die zunächst fälschlicherweise als Werke unbekannter Künstler des 19. Jahrhunderts klassifiziert wurden. Durch gründliche Forschung erkannte Linnik, dass es sich tatsächlich um zwei von vier Gemälden von Frans Hals handelt, die die Evangelisten Lukas und Matthäus darstellen.
Linnik veröffentlichte ihre Entdeckungen 1959, und die Gemälde sorgten für großes Aufsehen, als sie 1962 in einer Frans-Hals-Ausstellung im Frans-Hals-Museum gezeigt wurden. Diese Aufmerksamkeit führte zu weiteren Nachforschungen, die schließlich auch zur Wiederentdeckung der beiden anderen Gemälde der Serie führten, die Johannes und Markus darstellen.
Ein interessantes Detail über das Gemälde „St. Lukas“ ist, dass der Kunsthistoriker Seymour Slive im Katalog einer internationalen Frans-Hals-Ausstellung von 1989 ein Detail aus Hals' „Das Bankett der Offiziere der St. Adrian Milizkompanie im Jahr 1627“ bemerkte. Er identifizierte den Kopf von Johan Damius in der Bankettszene als das wahrscheinliche Modell für St. Lukas, wenn auch mit etwas weniger Haar. Diese Entdeckung bietet einen faszinierenden Einblick in Hals' künstlerischen Prozess und wie er seine Modelle auswählte.