Fakten über: Landschaft mit dem Sturz des Ikarus
Das Gemälde "Landschaft mit dem Sturz des Ikarus" befindet sich in den Königlichen Museen der Schönen Künste in Brüssel. Ursprünglich galt es als Werk von Pieter Bruegel dem Älteren, doch eine genauere Untersuchung im Jahr 1996 warf Fragen über den tatsächlichen Künstler auf. Experten vermuten nun, dass es sich wahrscheinlich um eine Kopie eines unbekannten Künstlers handelt, basierend auf Bruegels verlorenem Original aus den 1560er Jahren.
Dieses Kunstwerk erzählt die Geschichte von Ikarus aus der griechischen Mythologie. Ikarus stürzte ins Meer, nachdem er mit von seinem Vater Daedalus gefertigten Flügeln zu nah an die Sonne geflogen war. Im Gemälde erkennt man ein Schiff, einen Pflüger, einen Hirten und einen Angler, die alle scheinbar gleichgültig gegenüber Ikarus' tragischem Sturz sind. Das Werk kommentiert eindrucksvoll die menschliche Gleichgültigkeit gegenüber dem Leid und rückt alltägliche Menschen in den Mittelpunkt einer Szene, die normalerweise von mythologischen Figuren dominiert wird.
Die Authentizität des Gemäldes wird oft diskutiert. Einige Experten zweifeln sie aufgrund der Qualität und der ungewöhnlichen Tatsache, dass es auf Leinwand statt auf Holz gemalt ist, was zu jener Zeit üblicher war, an. Wissenschaftliche Tests, einschließlich Radiokarbon-Datierung und Farbanalysen, wurden durchgeführt, um seine Herkunft zu klären. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass es ursprünglich ein Tafelgemälde war, das später auf Leinwand übertragen wurde.
"Landschaft mit dem Sturz des Ikarus" hat diverse Kunstformen inspiriert. Dichter wie W. H. Auden und William Carlos Williams haben darüber geschrieben. Es wurde auch in Nicolas Roegs Film "Der Mann, der vom Himmel fiel" und Eric Steeles Dokumentarfilm "The Bridge" gezeigt. Die Darstellung von Ikarus’ unbeachtetem Sturz im Gemälde dient als eindringliche Erinnerung an die unbemerkten Tragödien, die in einer Welt geschehen, die zu sehr mit ihren eigenen Angelegenheiten beschäftigt ist.