Fakten über: Bei der Kupplerin
„Die Kupplerin“ ist ein faszinierendes Öl-auf-Leinwand-Gemälde, das Johannes Vermeer im Jahr 1656 schuf. Es ist bemerkenswert, da es Vermeers ersten Ausflug in die Genremalerei repräsentiert und eine Szene des zeitgenössischen Lebens darstellt, die möglicherweise in einem Bordell spielt. Heute kann man dieses Meisterwerk in der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden bewundern.
Besonders auffällig an diesem Gemälde ist, dass es eines von nur drei Werken ist, die Vermeer signiert und datiert hat. Das Bild zeigt eine Frau in schwarzer Kleidung, die möglicherweise die Kupplerin darstellt, und einen Mann, bei dem es sich vermutlich um ein Selbstporträt Vermeers handelt. Kunstexperten vermuten, dass Vermeer sich möglicherweise von Künstlern wie Gerard ter Borch und Dirck van Baburen inspirieren ließ. Interessanterweise hebt sich dieses Werk durch seine dunkleren Töne und Ausdrucksformen von Vermeers typischem Stil ab.
Vermeers Liebe zum Detail zeigt sich in dem Gemälde, das Gegenstände wie einen Westerwälder Krug, einen Uşak-Kelim-Teppich und ein Zisterneninstrument darstellt. Auch die Geschichte des Gemäldes ist faszinierend. Es gehörte einst zur Waldstein-Sammlung in Dux, bevor es von August III. von Polen erworben wurde. Im Laufe der Jahre wurde es in verschiedenen Ausstellungen gezeigt, darunter eine im Jahr 1980 in den Staatlichen Museen zu Berlin.
Es gab einige Verwechslungen mit anderen Gemälden desselben Titels, und zu einem Zeitpunkt tauchte eine Fälschung auf, die Vermeer zugeschrieben wurde. Diese Fälschung stellte sich später als Werk des berüchtigten Fälschers Han van Meegeren heraus.
1968 brachte eine technische Analyse von Hermann Kühn Aufschluss über die von Vermeer verwendeten Pigmente, darunter Ultramarin, Blei-Zinn-Gelb und Smalte. Die Komposition und Ausführung des Gemäldes haben zahlreiche Diskussionen unter Kunsthistorikern und Kritikern ausgelöst. Einige sehen es als psychologisches Porträt von Vermeers Familie, während andere es als Kommentar zu gesellschaftlichen Themen der damaligen Zeit interpretieren.