Fakten über: Der Raub der Töchter des Leukippos
„Der Raub der Töchter des Leukippos“ ist ein fesselndes Gemälde aus dem Jahr 1618 von Peter Paul Rubens und Jan Wildens, das sich derzeit in der Alten Pinakothek in München befindet. Dieses Meisterwerk wurde 1716 in Antwerpen von Johann Wilhelm, Kurfürst von der Pfalz, erworben und gelangte um 1805/06 nach München. Jan Wildens, bekannt für seine Landschaftsmalerei, steuerte den Hintergrund des Gemäldes bei.
Das Kunstwerk stellt lebhaft die dramatische Entführung von Phoibe und Hilaeira, den Töchtern des Leukippos von Messenien, durch die heldenhaften Zwillinge Kastor und Pollux dar. Kastor, in Rüstung als Pferdebändiger dargestellt, und Pollux, als barbrüstiger Boxer abgebildet, sind leicht an ihren charakteristischen Attributen und ihren Pferden zu erkennen. Obwohl das Gemälde nicht klar zwischen Phoibe und Hilaeira differenziert, erzählt die griechische Mythologie, dass Phoibe einen Sohn mit Pollux hatte, während Hilaeira einen Sohn mit Kastor hatte. Die Blickrichtungen der Zwillinge geben Hinweise darauf, welche Tochter welche ist.
Interessanterweise taucht dieses Gemälde auch in dem Loriot-Sketch „Eheberatung“ auf, in dem Evelyn Hamann eine Eheberaterin spielt und Loriot und Ingeborg Heydorn ein Paar darstellen, das Rat sucht. Das Paar interpretiert das Gemälde humorvoll falsch, wobei der Ehemann denkt, es handele sich um „Zwei Männer, die zwei Frauen Reitunterricht geben“ und die Ehefrau es sich als „Eher wie ein Urlaub, mit Reiten und solchen Sachen“ vorstellt. Ihre unterschiedlichen Ansichten fügen dem historischen und mythologischen Bedeutungsgehalt des Gemäldes eine humorvolle Ebene hinzu.
Diese Mischung aus künstlerischer Meisterschaft und kulturellem Bezug macht „Der Raub der Töchter des Leukippos“ zu einem faszinierenden Werk, das sowohl durch seine visuelle Pracht als auch durch seinen Platz in der Populärkultur beeindruckt.
