Fakten über: Scheibenfibel von Tangendorf
Die Scheibenfibel von Tangendorf ist ein faszinierendes Stück Geschichte aus der Eisenzeit, das auf das 3. Jahrhundert n. Chr. datiert wird. Diese kunstvolle Fibel wurde 1930 in der Nähe von Tangendorf, Deutschland, entdeckt und gilt als bedeutender Fund aus der Römerzeit in der Region Harburg. Heute kann man sie im Archäologischen Museum Hamburg besichtigen.
Die Fibel wurde von einem Bauern namens Heinrich Wille entdeckt, als er einen bronzezeitlichen Grabhügel auf seinem Grundstück durchsuchte. Zunächst wurde sie als bloßes Stück Abfall übersehen. Doch ein örtlicher Lehrer wurde auf sie aufmerksam, was zur Ausgrabung durch den Direktor des Helms-Museums führte. Die Fibel besteht aus Schichten von Silber- und Kupferplatten, die mit einem aufwendigen Design verziert sind, das ein rückwärtsgewandtes Tier zeigt, bei dem es sich um einen Hund oder ein Reh handeln könnte. Leider wurde die Fibel im Laufe der Jahre durch Zinnpest teilweise beschädigt.
Da sie bei ihrer Entdeckung nicht ordnungsgemäß dokumentiert wurde, ist der genaue archäologische Kontext der Fibel noch immer ein Rätsel. Experten vermuten, dass sie Teil einer eisenzeitlichen Brandbestattung war, die auf einem älteren Hügel platziert wurde. Das Design der Fibel spiegelt die handwerklichen Fähigkeiten germanischer Goldschmiede wider und zeigt einen deutlichen Einfluss römischer Kunst. Interessanterweise deutet eine ähnliche Fibel, die in Häven, Deutschland, gefunden wurde, darauf hin, dass beide Stücke in derselben Werkstatt hergestellt worden sein könnten.
Rekonstruktionen der Scheibenfibel von Tangendorf wurden erstellt, um das detaillierte Kunsthandwerk und die verwendeten Materialien zu veranschaulichen. Dieses Artefakt ist so bedeutend, dass es seit 2002 sogar im Wappen von Toppenstedt dargestellt wird.