Fakten über: The Funeral (Grosz)
"Das Begräbnis" ist ein eindrucksvolles Gemälde von George Grosz, einem deutschen expressionistischen Künstler, das zwischen 1917 und 1918 entstanden ist. Dieses Werk vereint Elemente des Futurismus und Kubismus, um einen Trauerzug in einer geschäftigen modernen Stadt darzustellen. Die Szene ist ein chaotischer Abgrund, gefüllt mit grotesken und verzerrten Figuren.
Grosz widmete dieses Gemälde Oskar Panizza, einem deutschen Psychiater und avantgardistischen Schriftsteller, der für seine offene Kritik am Militarismus und an der religiösen Autorität bekannt war. Das Kunstwerk kanalisiert den düsteren, dramatischen Stil mittelalterlicher Höllendarstellungen, indem es intensive Rottöne und verzerrte menschliche Formen verwendet, um eine unheimliche Atmosphäre zu schaffen. Im Zentrum sitzt ein Skelett, das den Sensenmann symbolisiert, auf einem Sarg, umgeben von Trauernden, die als hässlich, hektisch und von Alkoholismus und Syphilis gezeichnet dargestellt werden. Über dem Trauerzug wirken die Gebäude klaustrophobisch und instabil, als könnten sie auf die chaotische Szene darunter einstürzen.
Mit "Das Begräbnis" wollte Grosz gegen das protestieren, was er als den Wahnsinn der Menschheit ansah, indem er entmenschlichte Figuren in einer alptraumhaften städtischen Umgebung darstellte. Das Thema des Gemäldes, gesellschaftlicher Verfall und moralische Korruption, wird durch die verstörende Darstellung der Trauernden und die bedrückende Stadtszenerie eindrucksvoll vermittelt. Die dunkle und provokative Bildsprache erinnert an das Motiv des "Totentanzes" und hebt die Vergänglichkeit des Lebens sowie die Unvermeidlichkeit des Todes hervor.
Interessanterweise wurde "Das Begräbnis" als Titelbild für das 1987 erschienene Album "I Am a Wallet" der britischen Rockband McCarthy ausgewählt. Grosz' Werk bleibt wegen seiner kühnen Gesellschaftskritik und seiner einzigartigen Mischung künstlerischer Stile bewundert und stellt eine kraftvolle Aussage über den Zustand der Menschheit dar.