Fakten über: Parisian Women in Algerian Costume (The Harem)
Pierre-Auguste Renoirs Gemälde "Pariserinnen im algerischen Kostüm", vollendet im Jahr 1872, ist auch bekannt unter dem Titel "Inneres eines Harems in Montmartre". Dieses Werk stellt eine Hommage Renoirs an Eugène Delacroix' berühmtes Gemälde "Frauen von Algier in ihrem Gemach" dar. Jedoch wurde Renoirs Werk vom Pariser Salon im selben Jahr abgelehnt und später für eine bescheidene Summe verkauft. Heute befindet sich das Gemälde im Nationalmuseum für westliche Kunst in Tokio.
In den 1870er Jahren ließ sich Renoirs Stil stark von Delacroix beeinflussen und distanzierte sich zunehmend vom Realismus, wie er in den Werken von Courbet und Manet zu finden ist. Das Gemälde stellt einen Versuch dar, die leuchtenden Farben und das dramatische Flair der Orientalistischen Kunst einzufangen. Trotz des Titels zeigt das Werk nicht nur Pariserinnen in Kostümen, sondern präsentiert eine stilisierte und etwas romantisierte Sicht auf die algerische Kultur. Die Komposition ist einzigartig, mit Figuren, die diagonal angeordnet sind, und einer geneigten Bildfläche, die ein Gefühl von Bewegung erzeugt.
Die Szene zeigt Frauen in verschiedenen Stadien der Entkleidung, was auf ein Bordell mit orientalischem Thema hindeutet. Eine der abgebildeten Frauen wird als Renoirs Geliebte, Lise Tréhot, vermutet. Interessanterweise war Renoir selbst nicht besonders angetan von diesem Gemälde und bezeichnete es abwertend als "grande machine". Nach dem Verkauf für eine geringe Summe wechselte das Gemälde mehrfach den Besitzer, bevor es schließlich seinen Platz in Tokio fand.
"Pariserinnen im algerischen Kostüm" ist in Renoirs Œuvre bemerkenswert durch seine Erforschung orientalischer Themen und seine Hommage an Delacroix.