Fakten über: Kaiser Karl V. nach der Schlacht bei Mühlberg
Das „Reiterbildnis von Karl V.“ ist ein atemberaubendes Öl-auf-Leinwand-Meisterwerk des berühmten italienischen Renaissancekünstlers Tizian. Zwischen April und September 1548 entstanden, während Tizian am kaiserlichen Hof in Augsburg weilte, feiert es Karl V., den Heiligen Römischen Kaiser, nach seinem triumphalen Sieg über die protestantischen Armeen in der Schlacht bei Mühlberg im April 1547.
In diesem Gemälde ist Karl V. in prächtiger Rüstung dargestellt, wobei tiefrote Töne Kampfeslust und Heldentum hervorrufen. Tizians Detailgenauigkeit ist bemerkenswert und erfasst wesentliche Elemente der tatsächlichen Schlacht, wie das Pferd, dessen aufwendig verzierte Schabracke und die Rüstung des Kaisers. Erstaunlicherweise existiert die im Gemälde dargestellte Rüstung und Ausrüstung noch heute und befindet sich in der Königlichen Rüstkammer in Madrid. Das Museo del Prado erwarb dieses bedeutende Werk im Jahr 1827.
Das Porträt wurde von Maria von Österreich, der Königin von Ungarn, in Auftrag gegeben und war das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen von Karl V. und Tizian, den Kaiser auf besonders eindrucksvolle Weise darzustellen. Tizian hatte eine enge Beziehung zu Karl V. entwickelt, was Berichten zufolge einige Höflinge des Kaisers beunruhigte. Das Gemälde ist eine Mischung aus verschiedenen Stilelementen und zeigt sowohl Tizians frühen Realismus als auch die breiteren Pinselstriche, die typisch für seine späteren Werke der 1540er Jahre sind.
Das Kunstwerk ist reich an subtilen ikonografischen Elementen, darunter Anspielungen auf Religion und Ruhm, wie sie vom zeitgenössischen Schriftsteller Pietro Aretino vorgeschlagen wurden. Im Gegensatz zu traditionellen Reiterporträts betont dieses Gemälde Karls V. herausragende Reitkünste und Führungsqualitäten. Trotz der körperlichen Gebrechen des Kaisers stellt Tizian ihn heroisch dar und symbolisiert Stärke und Autorität.
Tizians „Reiterbildnis von Karl V.“ hat einen nachhaltigen Einfluss auf spätere Reiterporträts von Monarchen und Herrschern gehabt. Künstler wie Anthony van Dyck und Francisco de Goya ließen sich von Tizians innovativer Darstellung von Macht und Führung inspirieren. Van Dycks „Porträt von Karl I. zu Pferd“ und Goyas „Reiterbildnis des 1. Herzogs von Wellington“ sind eindrucksvolle Zeugnisse des fortwährenden Einflusses dieses Meisterwerks.
