Fakten über: Twelve-dish Christmas Eve supper
In Mittel-, Nord- und Osteuropa, insbesondere in Regionen, die einst zur polnisch-litauischen Union gehörten, ist ein Weihnachtsabendessen mit zwölf Gerichten eine geschätzte Tradition. Dieser Brauch ist vor allem in Polen lebendig, wo an Heiligabend sogar dreizehn fleischlose Gerichte serviert werden können. Das Mahl umfasst üblicherweise Fisch, Pilze und verschiedene Getreidearten und folgt dem Weihnachtsfasten, das Fleisch, Eier und Milchprodukte ausschließt.
In Polen beginnt das Festmahl oft mit Suppen wie Pilzsuppe oder Barszcz (Rote-Bete-Suppe). In der Ukraine ist Kutia—ein süßer Getreidepudding—ein verbreiteter Anfang. In Litauen erfreuen sich Desserts wie Kutia, Mohnmilch und Kūčiukai (kleine, knusprige Gebäckstücke) großer Beliebtheit. Fischgerichte, darunter Hering, Karpfen oder Hecht, gehören zu den Grundnahrungsmitteln, und Pilze—ob getrocknet oder eingelegt—sind häufig auf der Speisekarte zu finden. Teigtaschen mit verschiedenen Füllungen, Sauerkraut und herzhafte Suppen aus Fisch oder Pilzen sind sowohl in Polen als auch in der Westukraine verbreitet.
Zu den Getränken gehören typischerweise Kompott aus getrockneten Früchten oder Cranberry-Kisiel. Bevor das Essen beginnt, nehmen Familien an einem Ritual teil, das das Waschen, ein Gebet und einen Segen mit Honig umfasst. Das Weihnachtsabendessen beginnt abends, oft im Schein von Kerzenlicht, das entweder die Geburt Jesu oder die Anwesenheit verstorbener Vorfahren symbolisiert. In einigen Gegenden wird ein zusätzlicher Teller und ein Platz am Tisch für verstorbene Familienmitglieder gedeckt, und unerwartete Gäste sind herzlich eingeladen, an der Mahlzeit teilzunehmen.
Dieses Weihnachtsabendessen ist mehr als nur eine Mahlzeit; es ist eine tief bedeutende kulturelle und religiöse Tradition. Es schafft eine feierliche, mystische Atmosphäre mit seinen einzigartigen Gerichten und Ritualen, die sowohl christlichen als auch vorchristlichen Glaubensvorstellungen huldigen.