Fakten über: City of Workers
Das Ölgemälde „Stadt der Arbeiter“, auch bekannt als „Arbeiterstadt“, wurde 1920 von Hans Baluschek, einem prominenten Maler der Berliner Secession, vollendet. Mit seinen Maßen von 123 × 92 cm gehört es heute zur Sammlung des Milwaukee Art Museum.
Das Werk stellt auf lebendige Weise ein düsteres, vom industriellen Rauch umhülltes Arbeiterviertel in Berlin dar. Schwach beleuchtete Fenster schimmern durch den Dunst, und die Arbeiterhäuser formen einen melancholischen Hintergrund. Im Vordergrund tragen Bahngleise und ein Eisenbahnsignal zur industriellen Atmosphäre bei, während eine einsame Figur auf einem Eisenbahnwagen stehend über die Stadt blickt.
Baluschek vollendete dieses Gemälde nur zwei Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs. Sein emotionaler Pinselstrich zeigt den Einfluss des deutschen Expressionismus, ohne jedoch seine realistischen Wurzeln zu verleugnen. „Stadt der Arbeiter“ ist ein charakteristisches Beispiel für Baluscheks Werk, das die Schönheit und Verzweiflung einer urbanen Szene vereint und die politischen sowie sozialen Probleme der arbeitenden Bevölkerung kritisiert. Als Verfechter der Arbeiterrechte und Mitglied der Sozialdemokratischen Partei nutzte Baluschek seine Kunst, um eindrucksvolle soziale Kommentare zu präsentieren.
Die Reise des Gemäldes ins Milwaukee Art Museum ist bemerkenswert. Einst im Besitz von Prinz Wilhelm Victor von Preußen, wechselte es später in Rotterdam und Den Haag seinen Besitzer. 2006 wurde es bei einer Auktion von Sotheby’s Amsterdam für den Rekordpreis von 114.000 Euro (151.506 US-Dollar) an einen amerikanischen Privatsammler verkauft. Dank der Finanzierung von Avis Martin Heller konnte das Milwaukee Art Museum das Werk im Oktober 2010 erwerben. Zunächst wurde das Gemälde in Galerie 12 neben anderen Werken des deutschen Expressionismus ausgestellt, jedoch 2014 aus der Ausstellung genommen.