Fakten über: Daughters of Revolution
„Daughters of Revolution“ ist ein Gemälde von Grant Wood, das als seine einzige offene Satire hervorsticht. Die Geschichte dieses Werkes lässt sich bis ins Jahr 1927 zurückverfolgen, als Wood den Auftrag erhielt, ein Buntglasfenster in Cedar Rapids, Iowa, zu entwerfen. Dieses Projekt führte zu Kontroversen, da Wood Glas aus Deutschland verwendete – ein Umstand, der bei der örtlichen Abteilung der Daughters of the American Revolution (DAR) auf Ablehnung stieß. Diese Gruppe hegte noch Ressentiments gegenüber Deutschland aus der Zeit des Ersten Weltkriegs.
Als Reaktion auf die Kritik der DAR malte Wood „Daughters of Revolution“, das drei ältere Frauen zeigt, die in starkem Kontrast zum heroischen Bild von George Washington in „Washington Crossing the Delaware“ stehen. Kritiker haben seitdem die tieferen Bedeutungen des Gemäldes erforscht. Henry Adams brachte die These vor, dass die Frauen im Gemälde den als Frauen verkleideten Gründungsvätern ähneln könnten. Tripp Evans untersucht in seiner Biografie von Wood Themen wie mögliche Homosexualität und Geschlechtsidentität in Woods Werk. Andererseits argumentiert Deborah Solomon, dass Woods Sexualität möglicherweise überbewertet wird und dass er genauer als asexuell beschrieben werden könnte. Sie betont Woods Faszination für Geschichte und seinen unverwechselbaren künstlerischen Stil und betrachtet ihn als einen wesentlichen Exzentriker der amerikanischen Kunst.
Interessanterweise hatte Wood selbst gemischte Gefühle gegenüber dem Gemälde. Er nannte es einmal ein „ziemlich mieses Gemälde“, das nur wegen seines provokanten Themas bemerkenswert sei.