Fakten über: September Morn
"Matinée de Septembre", besser bekannt als "September Morn" ist ein Ölgemälde des französischen Künstlers Paul Émile Chabas, das seinerzeit erhebliches Aufsehen erregte. Das 1911 fertiggestellte Werk zeigt ein nacktes junges Mädchen, das in seichtem Wasser steht und sich im sanften Licht der Morgensonne badet. Bei seiner Premiere auf dem Pariser Salon im Jahr 1912 sorgte es für großes Aufsehen. Im Laufe der Jahre wechselte das Gemälde mehrmals den Besitzer, bevor es 1957 schließlich im Metropolitan Museum of Art in New York City seinen Platz fand.
Als "September Morn" in die Vereinigten Staaten kam, löste es einen regelrechten Aufruhr aus. Die Meinungen waren gespalten: Einige forderten Zensur, während andere es als Kunst verteidigten. Die hitzigen Debatten führten sogar zu Gerichtsverfahren. Doch trotz – oder vielleicht gerade wegen – der Kontroverse wurde das Gemälde enorm populär. Es inspirierte Lieder, Bühnenshows, Filme und eine Vielzahl von Merchandise-Artikeln. Einige Kritiker verurteilten es als übertrieben sentimental oder gar kitschig, während andere es als bedeutendes historisches Werk schätzten.
Zur Mystik des Gemäldes trägt bei, dass Chabas niemals preisgab, wer das Modell war. Diese Geheimhaltung führte über die Jahre zu zahlreichen Gerüchten und verschiedenen Ansprüchen von Frauen. Das Gemälde selbst hat eine faszinierende Reise hinter sich: Es reiste von Paris nach Russland, überstand die Oktoberrevolution und gelangte schließlich zurück in die Vereinigten Staaten.
Während "September Morn" ursprünglich für seine künstlerische Technik und seinen Charme gelobt wurde, haben sich die Meinungen im Laufe der Zeit gewandelt. Einige moderne Kritiker lehnen es als banal oder kitschig ab. Ungeachtet dessen bleibt sein Vermächtnis unbestreitbar. Es gilt als eines der umstrittensten Kunstwerke in der amerikanischen Geschichte und markiert ein wichtiges Kapitel in der fortwährenden Diskussion über Kunst, Zensur und öffentliche Wahrnehmung.
Trotz seines steinigen Weges und gemischter Kritiken bleibt "September Morn" ein bedeutendes Stück der Kunstgeschichte. Es ist ein Zeugnis für die mächtige Schnittstelle von Kunst, Kontroverse und den sich ständig wandelnden Strömungen der öffentlichen Meinung.