Fakten über: Mutschel
Die Mutschel ist ein beliebtes sternförmiges Brot aus Reutlingen, Deutschland, dessen Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen. Hergestellt aus Weizen, Hefe, Schmalz oder Butter und Eiern, gibt es die Mutschel auch manchmal in süßen Varianten. Die markante Sternform des Brotes bietet mehrere Deutungsmöglichkeiten: Sie könnte die Burg auf dem Achalm-Hügel bei Reutlingen darstellen, mittelalterliche Zünfte symbolisieren oder sogar den Stern von Bethlehem repräsentieren. Einer anderen Theorie zufolge hat ein örtlicher Bäcker namens Albrecht Mutschler die Form im 14. Jahrhundert erfunden.
Der eigentliche Spaß beginnt am Mutscheltag, der am ersten Donnerstag nach Epiphanias gefeiert wird. An diesem Tag versammeln sich die Stadtbewohner, um Würfelspiele zu spielen, wobei die Gewinner Teile oder ganze Mutscheln als Preis mit nach Hause nehmen. Es ist ein Tag, der die Gemeinschaft zusammenbringt, ein Gefühl von Wohlwollen fördert und jeden wie einen Gewinner erscheinen lässt.
Interessanterweise gibt es in der nahegelegenen Gemeinde Pfullingen eine ähnliche Tradition mit einem siebenstrahligen Kuchen namens "Stern." Aufgrund historischer Rivalitäten zwischen den beiden Städten ist es jedoch wichtig, diesen nicht als Mutschel zu bezeichnen.
Der Mutscheltag bietet eine Vielzahl von Würfelspielen, wie Einundzwanzig, Hausnummern, Reihenfolge, Bauernfenster, Nacktes Luisle und Lange Ente. Jedes Spiel hat seine eigenen einzigartigen Regeln und Ziele, was zur festlichen Atmosphäre des Tages beiträgt.