Fakten über: Gyūtan
Gyūtan ist ein köstliches japanisches Gericht aus gegrillter Rinderzunge. Der Name setzt sich aus dem japanischen Wort für Rind ("gyū") und dem englischen Wort "tongue" (Zunge) zusammen. Dieses einzigartige Gericht wurde erstmals 1948 in Sendai vorgestellt und wird traditionell mit Gerstenreis, Ochsenschwanzsuppe und eingelegtem Gemüse in seiner Heimatstadt serviert. Anderswo in Japan findet man Gyūtan häufig in Yakiniku-Restaurants (japanisches BBQ), wo es eine beliebte Wahl ist.
Ursprünglich wurde Gyūtan einfach mit Salz gewürzt und war in einigen Yakiniku-Lokalen als "Tanshio" bekannt. Heutzutage findet man es auch mit Tare-Sauce serviert, die dem Gericht eine zusätzliche Geschmacksnote verleiht.
Die Geschichte von Gyūtan beginnt mit einem Mann namens Sano Keishirō, der in seinem Sendai-Restaurant Tasuke Rinderzunge servierte. Während einige lokale Legenden behaupten, dass Gyūtan aus übrig gebliebenen Rinderzungen und -schwänzen der Besatzungstruppen nach dem Zweiten Weltkrieg entstand, deuten historische Belege darauf hin, dass die Zutaten tatsächlich aus der nahegelegenen Präfektur Yamagata stammten. Als Angestellte aus Sendai auf Reisen gingen, verbreiteten sie das Wort über dieses schmackhafte Gericht, was zu seiner Beliebtheit in ganz Japan beitrug.
Die Gyūtan-Industrie erlebte jedoch 2003 einen Rückschlag, als Japan aufgrund von Bedenken wegen der Rinderwahnsinn-Krankheit vorübergehend den Import von amerikanischem Rindfleisch verbot. Dies stellte ein großes Problem dar, da viele Gyūtan-Restaurants auf US-Rindfleisch angewiesen waren. Trotz des Verbots bevorzugen einige Gyūtan-Fans immer noch amerikanisches Rindfleisch gegenüber australischem Rindfleisch, da sie glauben, dass dessen höherer Fettgehalt das Gericht geschmackvoller macht.