Fakten über: Alternative Kosher
In Israel, insbesondere in Jerusalem, zeichnet sich ein wachsender Trend unter Restaurants ab, der als "alternatives Koscher" bekannt ist. Statt eine koschere Zertifizierung vom traditionellen israelischen Oberrabbinat zu erhalten, wenden sich diese Lokale anderen Organisationen zu. Die Hauptgründe? Viele Restaurantbesitzer sind der Meinung, dass das Oberrabbinat überhöhte Gebühren fordert und zu strenge Auslegungen des jüdischen Gesetzes auferlegt.
Die Entwicklung nahm 2012 eine bedeutende Wendung, als der Besitzer des Restaurants Ichikidana in Jerusalem gegen neue Anforderungen des Mashgiach-Kommissars des Oberrabbinats Widerstand leistete. Dieser Protest führte zur Gründung einer Facebook-Gruppe für Restaurants, die sich als "Koscher ohne Zertifizierung" deklarierten.
Hier tritt Rabbi Aaron Leibowitz auf den Plan, der das Projekt "Hashgacha Pratit" ins Leben rief. Sein Ziel war es, ein neues Koscher-Modell anzubieten, um das Monopol des Oberrabbinats zu brechen. Die Bewegung gewann an Dynamik, und nach einer Petition von zwei Restaurantbesitzern traf der israelische Generalstaatsanwalt eine bahnbrechende Entscheidung: Restaurants durften nun alternative koschere Zertifikate ihren Kunden präsentieren.
Es gibt jedoch einen Haken: Obwohl diese Zertifikate legitim sind, dürfen sich die Restaurants nicht als "koscher" bewerben. Stattdessen müssen sie ihren Status als Inhaber eines alternativen Kaschrut-Zertifikats beschreiben. Diese subtile, aber bedeutende Veränderung hat neue Möglichkeiten für Lokale eröffnet, die koschere Standards einhalten möchten, ohne die Beteiligung des Oberrabbinats.