Carciofi alla giudia

Carciofi alla Giudìa ist ein beliebtes Gericht der jüdisch-römischen Küche, das tief in der Geschichte der jüdischen Gemeinschaft Roms verwurzelt ist. Diese köstliche Delikatesse besteht aus frittierten Artischocken und ist ein Markenzeichen des römischen Ghettos, insbesondere im Frühling, wenn die jüdischen Restaurants sie frisch servieren.

Das Geheimnis dieses Gerichts liegt in den römischen Artischocken, die von Februar bis April in den Küstengebieten nahe Rom geerntet werden. Die Zubereitung ist einfach, aber akribisch: Die Artischocken werden gereinigt, gewürzt und dann in Olivenöl frittiert. Ein letzter Schuss kaltes Wasser wird hinzugefügt, um sie besonders knusprig zu machen. Das Ergebnis ist eine wunderschön goldene Artischocke mit einer nussigen, knusprigen Textur, der man einfach nicht widerstehen kann.

Im Jahr 2018 sorgte jedoch das Oberrabbinat von Israel für Kontroversen, indem es erklärte, dass Artischocken möglicherweise nicht koscher seien, da in ihren dichten Blättern nicht koschere Insekten verborgen sein könnten. Diese Entscheidung beunruhigte viele römische Juden, die schnell zur Verteidigung ihres geliebten Gerichts kamen. Sie wiesen darauf hin, dass die für Carciofi alla Giudìa verwendeten Artischocken fest geschlossene Blätter haben, was es unwahrscheinlich macht, dass Insekten hineingelangen. Sie betonten die kulturelle Bedeutung des Gerichts und seine lange Tradition innerhalb der italienisch-jüdischen Gemeinschaft.